
Familienmediation

Einführung in die Familienmediation: Ein gemeinsamer Weg zur Lösung
Was spricht für eine Mediation? Wenn Sie sich auf die Regeln der Mediation einlassen, sparen Sie Zeit und Geld.
In der Welt der Familienmediation steht der konstruktive Dialog im Vordergrund. Unser Ansatz zielt darauf ab, in einem geschützten Rahmen Raum für offene Gespräche zu schaffen, um familiäre Konflikte wie Trennungen, Scheidungen und den Umgang mit Kindern empathisch und effektiv zu lösen. Durch die gemeinsame Arbeit an verständnisvollen und dauerhaften Vereinbarungen streben wir danach, den Weg für eine positivere Zukunft aller Beteiligten zu ebnen. In der Regel benötigen Sie etwa fünf Besprechungen.
Mediation in der anwaltlichen Praxis (Familienrecht)
In der anwaltlichen Familienmediation geht es darum, Brücken zu bauen, ohne dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen aus den Augen zu verlieren. Während die Mediation den Fokus auf die Erarbeitung gemeinsamer Lösungen legt und mit einem Memorandum abgeschlossen wird, sorgt die nachträgliche Ausarbeitung einer Trennungs- oder Scheidungsvereinbarung für Rechtssicherheit.
Die Rolle des Rechts in der Praxis der Anwaltsmediatoren und Anwaltsmediatorinnen ist immer wieder neu zu definieren und auszuforschen.
I. Mediation im Familien- und Erbrecht
1. Hochstrittigkeit
- Einzelgespräche helfen, in schwierigen Situationen Vertrauen aufzubauen.
- Zentrale Aufgabe: Hinter den Positionen liegende Interessen (Needs) sichtbar machen – z. B. durch gezielte Fragen.
- Ziel ist ein faires Ergebnis, das als gerecht empfunden wird, nicht zwingend mathematische Gleichbehandlung.
2. Gerechtigkeit & Fairness
- Klare Testamente vermeiden Konflikte (z. B. klare Pflichtteilsregelungen, Willensvollstrecker).
- Ausgleich durch Schenkungen zu Lebzeiten kann Spannungen abbauen.
- Mediationsklauseln in Testamenten fördern Einvernehmen vor rechtlichen Schritten.
3. Haltung
- Die innere Haltung des Mediators ist entscheidender als die Methodik – Empathie, Offenheit und Neutralität sind zentral.
II. Kulturelle & sprachliche Unterschiede
- Erfordern spezielle Sensibilität; Familiengespräche gut vorbereiten.
- Drei Konflikttypen (nach Heiner Krabbe):
- Vernunfthirn: rational verhandlungsbereit
- Emotionshirn: stark emotional, aber mit sicherem Rahmen zugänglich
- Instinkthirn: impulsiv, oft nicht mediationsfähig – u. U. psychische Instabilität
III. Kindes- und Erwachsenenschutz
- Auch bei erbrechtlichen Streitigkeiten kann Mediation sinnvoll sein.
- Voraussetzung: alle Erben müssen mitwirken wollen und ein gleicher Informationsstand muss gewährleistet sein.
- Ablauf einer Erbmediation:
- Bestandsaufnahme
- Themenfindung
- Interessenklärung
- Entwicklung von Lösungsoptionen
- Erstellung eines Memorandums als Grundlage für Erbteilungsvertrag
Download
Der Bericht "Mediation in der anwaltlichen Praxis (Familienrecht)" von Roman Manser beleuchtet die Anwendung von Mediation im Familienrecht, speziell bei Erbstreitigkeiten und Nachlassplanungen. Er hebt hervor, wie wichtig es ist, im Mediationsprozess die Bedürfnisse und Interessen hinter den Positionen der Erben zu erkennen, um eine erfolgreiche Mediation zu ermöglichen. Der Bericht diskutiert Methoden zur Fairness und Gerechtigkeit, einschliesslich der Anwendung von Einzelgesprächen und der Entwicklung von Standards für Fairness und Gerechtigkeit. Besondere Aufmerksamkeit wird auch kulturellen und sprachlichen Unterschieden sowie dem Umgang mit hochstrittigen Verhältnissen gewidmet. Abschliessend werden psychologische Aspekte in Konfliktsituationen und die Rolle der Mediation im Kindes- und Erwachsenenschutz erörtert.
Mediation in der anwaltlichen Praxis (Familienrecht) (Anwaltsrevue und Anwaltskongress 2017)